„Gefühlsmäßig entscheidet sich der Konsument für Saisonblumen"

In jeder Jahreszeit führen wir Gespräche mit inspirierenden Unternehmern, die sich durch ihr Angebot saisonaler Blumen unterscheiden. Lernen Sie Marie-Louise de Bruin von Afscheid met Bloemen (Abschied mit Blumen) kennen.

„Mit Saisonblumen in der Trauerfloristik können Sie sich als Florist wirklich unterscheiden. Und wir haben so viele schöne Blumen zur Verfügung,” findet Marie-Louise von Afscheid met Bloemen.

„Konsumenten reagieren sensibler auf die Jahreszeiten als man vielleicht denkt", sagt Marie-Louise de Bruin, Floristin und Mitgründerin von Afscheid met Bloemen, einem niederländischen Kooperationsverband von dreißig Floristen, bei dem sich alles um Trauerfloristik auf höherem Niveau dreht. „Die Kunden werden es selbst nicht unbedingt bemerken, aber wir sehen deutlich, dass im Sommer andere Arrangements favorisiert werden, als im Winter. Das blütenreiche Thema „Garten" läuft beispielsweise im Sommer besonders gut. Für das Thema „Leben", mit großen Rosen in warmen Farbtönen, Hagebutten, Lampionblumen und Beeren wie Callicarpa und Celastrus, wird sich eher im Herbst entschieden. Man merkt wirklich, dass sich die Kunden in einer anderen Stimmung befinden."

Robust

„Natürlich kann man fast jede Arbeit an die Jahreszeit anpassen. Magnolienzweige kann man im Winter beispielsweise durch Hamamelis ersetzen. Jedes Arrangement ist letztendlich eine individuelle Anfertigung. Die Floristen, die mit uns zusammenarbeiten, gehen dabei einen Schritt weiter, als es die meisten Leute gewöhnt sind. Sie gehen auf die Persönlichkeit des Verstorbenen ein oder achten beispielsweise darauf, auf welche Art Sarg die Blumen geles werden sollen. Auf einen wuchtigen, braunen Sarg legt man kein liebliches Herz aus feinen Blüten, sondern eine rustikale, starke Arbeit, in der zum Beispiel trockene Rebstöcke verarbeitet werden.”

Farbenfroh

Die Floristen von Afscheid met Bloemen haben jeweils eine individuelle Seite auf der gemeinsamen Webseite, die auch als Online-Shop funktioniert. Außerdem haben sie ein luxuriös Fotobuch, das als Anhaltspunkt für den Verkauf von Trauerfloristik im Geschäft genutzt wird. „Es hat sich bei den Bestattungen viel verändert", konstatiert Marie-Louise.„Die Menschen sind mündiger geworden und orientieren sich immer häufiger Online. Anschließend kommen vor allem die direkten Familienmitglieder gerne ins Geschäft, weil es gut ist, bei einem Gespräch über ein Arrangement nach Maß, ein direktes Gegenüber zu haben. Als Florist hat man im Geschäft die Chance zu zeigen, dass viel mehr möglich ist als gewöhnliche Trauerfloristik, in der in der Regel Blumen verarbeitet werden, die ganzjährig erhältlich sind. Dabei gibt es so viele schöne, saisonale Blumen. Damit kann man sich als Florist wirklich unterscheiden. Auffallend ist auch, dass das Budget oft.größer ist, als viele Floristen denken. Wenn man zeigt, was man kann, dann besteht auch die Möglichkeit etwas auszuwählen. Kunden werden nicht von selbst nach einer Sargbedeckung mit der Ausstrahlung eines Gartens fragen. Zeigen Sie aber ein Bild von einem so farbenfrohen Arrangement, mit vielen wunderbaren Saisonblumen, dann kann es sein, dass sich der Kunde augenblicklich in diese Idee verliebt.