„Über eine neue Nerine kann ich in einem fort reden“

„Das ist hier wie in einem Versuchsgarten. Ich arbeite ständig mit neuen Arten, darunter Nerine, Eremurus und Agapanthus. Allein in unserem festen Gewächshaus stehen 30 Nerine-Sorten. Die teste ich für den Züchter Bas van Keulen, der unser Nachbar ist. Einmal in der Woche gehen wir gemeinsam durch das Gewächshaus um zu selektieren: Welche dürfen bleiben und werden auf den Markt gebracht? Wir picken sie einfach so heraus; das ist Fingerspitzengefühl. Nur bei den Farben liege ich manchmal falsch. Eine lila-weiße Calla hatte keinen Erfolg. Meine Freundin Wapke weiß viel besser, welche Farben funktionieren werden. Eine Nerine in einer Farbe, die der Züchter und ich als Unterhosenfarbe bezeichnet haben, war bei ihr und anderen Frauen total angesagt. Dann bleibt die natürlich im Sortiment!''

„Eine neue Sorte muss aber eine Menge weiterer Anforderungen erfüllen, zum Beispiel eine gute Blühwilligkeit (ein hoher Prozentsatz blühender Zwiebeln), die Stiellänge, ein gerader Wuchs und die Blütenform. Auch die Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Wenn eine von drei guten Sorten kein Problem mit Knollenfäule hat, entscheiden wir uns für diese. So werden weniger Pflanzenschutzmittel benötigt. Aufgrund der hohen Gaspreise suchen wir auch nach Sorten, die in einem kalten Gewächshaus angebaut werden können. Wir suchen weiter, denn es geht immer noch besser und schöner. Da steckt jede Menge Zeit drin, aber ich liebe diese Arbeit."